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Naziaufmarsch am 11. Juni verhindern!

Wir möchten euch dazu einladen, an der Demonstration gegen den Identitären-Aufmarsch am 11.06.2016 in Wien teilzunehmen. Wir sehen Antifaschismus und Antirassismus untrennbar miteinander verbunden – daher ist ein Aufmarsch einer neofaschistischen Bewegung nichts, was hinnehmbar ist. Die rechtsextremen Identitären stehen für Gewalt gegen Linke und Migrant*innen und verfolgen die menschenverachtende Idee eines „reinen“ Europa. Mehr Informationen zu den Gegendemonstrationen findet ihr hier

Gegen die Festung Europa und ihre Fans! Antifaschismus bleibt antirassistisch!

Am 11. Juni wollen die „Identitären“ ihre 3. Demonstration in Wien (Ottakring) abhalten. Unter dem Motto „Remigration“ wollen Neofaschist*innen aus ganz Europa durch Wiens Straßen ziehen; eine offene Drohung an all jene, die nicht in ihr völkisches Weltbild einer ethnisch reinen Volksgemeinschaft passen. Denn die Forderung nach „Remigration“ ist nichts anderes als ein sich anders artikulierender Aufruf zum Pogrom. Als Antifaschist*innen werden wir sie auch heuer nicht in Ruhe marschieren lassen! Die Demonstration am 11. Juni hat nicht nur wegen ihrer symbolischen Wirkung, sondern auch aufgrund ihres internationalen Charakters, eine wichtige Bedeutung für die außerparlamentarische extreme Rechte – in Österreich und darüber hinaus. So nahmen an Aufmärschen der „Identitären“ in der Vergangenheit rechtsextreme Kamerad*innen aus Frankreich, Deutschland, Italien, Tschechien, Ungarn und Slowenien teil.

Daher gilt es, den Aufmarsch zu verhindern und die mediale Debatte um die „Identitären“ zu nutzen, um sie als das zu entlarven was sie sind: gewalttätige Faschist*innen, die die Welt nach völkisch-rassistischen Maßstäben ordnen wollen.
Im Zuge der vermehrten Flucht- und Migrationsbewegungen nach Mitteleuropa, haben die „Krieger“ der völkischen Schicksalsgemeinschaft deutlich gemacht, welche Blüten das Fortschreiten des apokalytischen Wahns treibt. Die Ausschreitungen am Praterstern bei ihrer letzten Demonstration in Wien zeigen, dass Autobahnblockaden nicht länger Mittel der Wahl gegen den „großen Austausch“ sind und waren nur ein Vorgeschmack darauf, womit dem Antifaschist*innen in den folgenden Monaten konfrontiert werden sollten.

Als die „Identitären“ am 15. November 2015 in Spielfeld aufmarschierten, prügelten sich die Rechtsextremen ohne Rücksicht auf Verluste durch Straßenblockaden und am 17. Jänner 2016 griffen einige Kader der Gruppierung nach einer ihrer Demonstrationen in Graz eine Gruppe Antifaschist*innen an. Die Störaktion im Audimax der Universität Wien, bei der mehrere Personen verletzt wurden, bildet den vorläufigen Höhepunkt einer Chronik von Übergriffen, welche aus dem direkten Umfeld der „Identitären“ hervorgingen. Die neue Qualität der Angriffe von Rechts ist allerdings nicht nur auf eine „Radikalisierung“ ihrer Mittel zurückzuführen, sondern ergibt sich auch aus der einfachen Tatsache, dass den Kamerad*innen seit allzu langer Zeit nicht der Raum entzogen wird, den sie sich zu nehmen versuchen.

Eine konsequente antifaschistische Praxis ist die Voraussetzung dafür, reaktionäre Gruppen wie die „Identitären“ zurückzudrängen und zu zerschlagen. Die Mittel einer solchen Praxis müssen vielfältig sein. Deshalb rufen wir für den 11. Juni – den Tag des Naziaufmarsches – alle Antifaschist*innen dazu auf, kreative und dezentrale Aktionen vorzubereiten. Am Vorabend werden wir uns im Rahmen einer entschlossenen Demonstration den Raum nehmen, den die Faschist*innen am nächsten Tag für sich beanspruchen wollen.

Das Ziel ist es, Anwohner*innen über den geplanten Aufmarsch der Rechtsextremen zu informieren und unsere linksradikale Gesellschaftskritik am Sexismus, Rassismus und Nationalismus der „Identitären“ auf die Straße zu tragen. Denn Nazis fallen nicht vom Himmel, sondern sind Produkte dieser Gesellschaftsordnung, die durch Konkurrenz, Herrschaft und Ausschluss gekennzeichnet ist. Nationalismus – die Sorge um Erfolg und Gedeih der eigenen Nation – ist keine Ausnahme, sondern der von Küchentisch bis Nationalrat durchgesetzte Betrachtungsstandpunkt des gesamten Weltgeschehens. Wer also jetzt bloß den Status Quo gegen die „Identitären“ verteidigen will, anstatt die gesellschaftlichen Verhältnisse in den Blick der Kritik zu rücken, macht sich der Verharmlosung der herrschenden Brutalität schuldig.

Gegen die Festung Europa und ihre Fans!
Kapitalismus Abschaffen! Nationalismus ist keine Alternative!

Kritnet-Konferenz & Workshopempfehlungen

Migration – Kriminalisierung – Widerstand – Erfindung

kritnet Konferenz 2016: 26. – 29. Mai, Wien, VHS Ottakring (Ludo-Hartmann-Platz 7, 1160 Wien)

Während die Politiken der Abschottung und die rassistischen Mobilisierungen jeden Tag stärker werden, existieren gleichzeitig mannigfaltige Formen von Widerstand und Erfindung die sich – nicht erst diesen Sommer – konstituierten und in der Lage sind Rassismus, Grenzen, Unterdrückung und Ausbeutung zu bekämpfen oder ihnen zu entfliehen. Wir glauben, dass es in Zeiten steigender staatlicher und ziviler rassistischer Gewalt wesentlicher denn je ist, voneinander zu wissen, zusammen nachzudenken und gemeinsame Strategien zu entwickeln – um Räume zum Reagieren, Kämpfen, Widerstehen und Erfinden von anderen Welten zu eröffnen, anstatt uns mit der gegenwärtigen abzufinden. (mehr …)

Weg mit den Grenzen: Raum für Solidarität. Bewegungsfreiheit für alle! Protestaktionen zwischen 04.06. & 06.06.2016 in Wien

Wir wurden über einen wichtigen dreitätigen Protest in Wien informiert und möchten diese Einladung gerne an euch weitergeben – und unsere Solidarität mit der bevorstehenden Aktion ausdrücken!

Link zum Event

Dreitägige Protestaktion gegen Grenzregime, Asylgesetzverschärfung, Abschiebungen und Kriege­ | 04.06.- 06.06.2016 | Marcus Omofuma Denkmal

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Ottakring und die U6 - Zwischen Katastrophenszenarien & Repression

Der Wiener Gemeindebezirk Ottakring, die Gegend um die Brunnenpassage und die U-Bahn-Linie U6 standen in den letzten Wochen im Fokus der Medien: Als negativer Störfaktor einer vermeintlich idyllischen Gesellschaft wurde so nicht Armut, sondern Arme als Problem dargestellt. Strukturelle Probleme wurden nicht angesprochen, vielmehr ist es nun die Anwesenheit verschiedener als „unerwünscht“ markierter Menschen, die es zu bekämpfen gilt. Zusätzlich dazu werden vermeintliche No-Go-Areas herbeigeschrieben: So werden ganze Viertel, in denen es zwar Probleme gibt, diese aber keineswegs so desaströs sind wie oftmals beschrieben, als nicht mehr betretbar porträtiert. So werden weitere eskalative und repressive Maßnahmen legitimiert.
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