Wir haben fast eine Woche in Röszke verbracht und die Situation rund ums Lager beobachtet. Heute sind wir mit einer Gruppe Refugees von der serbischen Seite der Grenze nach Ungarn gegangen – über die Bahngeleise Richtung Röszke. Größtenteils Familien. Viele Kinder. Ihnen war gesagt worden, dass ein paar hundert Meter weiter Busse auf sie warten, keine Registrierung verlangt würde und der Transport nach Österreich noch für denselben Tag organisiert sei. Flüchtlinge jubelten bei ihrer Ankunft. So lief das den ganzen Nachmittag. In Röszke stand die Grenze offen.
Neben starker Polizeipräsenz an der serbisch-ungarischen Grenze wird die Anwesenheit der ungarischen Armee nun immer deutlicher. In Militärtransportern werden Truppen nun herumgekarrt, Ungarns Abschottung wird vorbereitet. Es sind noch drei Tage, bis eine Asylgesetznovelle in Kraft tritt, welche dem Heer im Grenzgebiet neben der Polizei ein Mandat gibt einzugreifen.
Interview und Fotos von Aktvist*innen von Freedom Not Frontex: Vienna, die über ihre eigenen Wahrnehmungen und Erfahrungen im ungarischen Röszke berichten. (Beitrag in Englisch)