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Refugee Protest Camp Graz

Seit dem 30. September protestieren Refugees in einem Zeltcamp vor der Landespolizeidirektion in Graz um auf ihre Situation aufmerksam zu machen und die Verantwortlichen mit ihren Forderungen zu konfrontieren.

Etwa 25 Refugees campieren jede Nacht dort, am Protest nehmen aber bis zu 90 Geflüchtete (die momentan in der Steiermark untergebracht sind) und Unterstützer*innen teil.  Die Männer aus dem Irak, Syrien und Afghanistan warten teilweise bereits seit über einem Jahr auf einen Termin für das notwendige und ihnen zustehende Asylinterview bei den Behörden. Erst nach diesem Gespräch wird über Bleiberecht oder Abschiebung entschieden und damit auch über die Möglichkeit auf eine Familienzusammenführung, auf die viele hier hoffen.

Von befreundeten Refugees wissen die Protestierenden, dass Asylverfahren in anderen österreichischen Bundesländern schneller entschieden werden, doch die zuständigen Behörden in Graz verweisen auf eine vermeintliche „Überforderung in der Bearbeitung“ und zeigen sich gewohnt unkooperativ und desinteressiert.

Um Forderungen und Protest zu stärken, wird es am Samstag (17.10.2015) eine Demonstration in Graz geben, beteiligt euch und plant eigene Solidaritätsaktionen!

“Mit der Demonstration wollen wir auf unsere Situation aufmerksam machen. Wir wissen, dass gerade viele Menschen Asylanträge beantragen, trotzdem haben wir Familien, die nicht warten können. Sie sind in Gefahr und jede Minute zählt”, erklären jene Flüchtlinge, die vor Landespolizeidirektion die Zelte bewohnen. (Quelle)

Das viel zu lange Warten auf Asylbescheide und die Ungewissheit wie ihr Leben weitergeht, veranlasste die Gruppe den Protest in den öffentlichen Raum zu tragen um gemeinsam mit Unterstützer*innen und weiteren Refugees die sich immer wieder anschließen, für ihre Rechte einzutreten.

„Wenn uns Österreich nicht haben will, wäre es fair, unsere Fingerabdrücke zu vernichten und uns zu sagen, dass wir verschwinden sollen.“ (Quelle)

Demoaufruf:

Diesen Samstag gehen wir Flüchtlinge demonstrieren um auf unsere Situation aufmerksam zu machen. Wir warten seit Monaten, manche von uns seit über einem Jahr auf unseren Asylbescheid. Unsere Familien die nach wie vor im Kriegsgebiet leben müssen, und jede Minute sterben könnten, können wir nur nach einem positiven Entscheidung nachholen und in Sicherheit bringen.

Forderungen der Geflüchteten:

  • Wir wollen, dass uns wer erklärt, warum wir so lange Zeit in dieser Situation sind und wie lange wir noch warten müssen, bis sich etwas verändert.
  • Wir brauchen ein faires Verfahren, um einen Bescheid zu erhalten. Es sollte möglich sein, Flüchtlinge gleich zu behandeln. Einige (aus den gleichen Ländern) bekommen ihren Bescheid nach einigen Monaten, während andere 10 Monate und mehr warten müssen, ohne einen neuen Termin bei den Behörden zu erhalten.
  • Wir haben bis jetzt keinen Termin für das zweite Interview und wir benötigen einen fixen Zeitpunkt für das nächste Interview.
  • Wir wollen eine Termin für das zweite Interview so schnell wie möglich nach dem ersten Interview!
  • Wir sind sicher, aber unsere Familien nicht. Viele Familien von Flüchtlingen leben nach wie vor in einer sehr gefährlichen Situation (Bürger*innenkrieg). Deshalb wollen wir, dass unsere Familien ebenfalls nach Europa kommen.
  • Wir wollen Erwerbsarbeit bekommen, um ein aktiver Teil der Gesellschaft zu werden und unsere Dankbarkeit jenen Leuten zu zeigen, die in Österreich leben.
  • Wir wollen ein neues Leben in Österreich beginnen, mit unseren Familienmitgliedern an unserer Seite und mit unserer eigenen Erwerbsarbeit, um für unsere Familien sorgen zu können.

mehr Informationen findet ihr auf: fb.com/refugeesgraz und vonunten.weblog.mur.at